FIP ist ein Virusinfekt, bei dem sich ein primär harmloses Coronavirus zum tödlichen (mutierten) FIP-Virus verändert.
Aus aktuellem Anlass 02.2020:
Das feline Corona-Virus steht in keinem Zusammenhang mit dem zur Zeit vor allem im asiatischen Raum grassierenden Corona-Virus 2019-nCoV. Es besteht KEINE Gefahr sich bei seinem Haustier anzustecken!!
Anzeichen
Die Beschwerden bei einer FIP-Erkrankung sind leider sehr unspezifisch und können grundsätzliche auch auf viele verschiedene Krankheiten hindeuten
- Mattheit, Apathie
- Antibiotika-resistentes Fieber, auch Untertemperatur ist möglich
- Fressunlust, Inappetenz
- Gewichtsverlust
weiter auf die Erkrankung hinweisende Symptome können sein
- Flüssigkeitsansammlungen in Bauch und/oder Brustraum (u.U. Atemnot)
- Augen-/Pupillenveränderungen
- Gelbfärbung (Ikterus)
Folgen
Nicht das Virus selbst, sondern die übermäßige Reaktion des Immunsystems führt zur FIP. Mutiertes Coronavirus wird von Makrophagen „gefressen“, vermehrt sich dort weiter und wird im gesamten Organismus verteilt. Gebildete Antikörper bilden Komplexe mit den Makrophagen (Antikörper-Antigen-Komplexe), diese greifen Blutgefäßwände an und führen zu Undichtigkeiten (FIP ist eigentlich eine Gefäßentzündung) und dem Austritt von Flüssigkeiten → Ergüsse. Hinzu kommen knötchenförmige Veränderungen in Organen, Augen, ZNS (in der Leber führt dies zur Gelbfärbung, im Auge zur Augenentzündung,...).
Ein Erguß im Brustraum führt zu teils hochgradiger Atemnot.
Bis vor kurzem war FIP immer und ausnahmslos tödlich. Dank eines neuartigen, in Deutschland leider noch nicht offiziell zugelassenen Medikaments, GS 441524, ist Heilung nun endlich möglich!!
Was ist GS 441524?
GS 441524 ist ein RNA-Inhibitor (RTI). Das sind Arzneistoffe, die zur antiviralen Behandlung eingesetzt werden und die das Enzym Reverse Transkriptase (nukleosidische RTI) hemmen, indem sie als falsche Bausteine in die DNS eingebaut werden und somit zum Abbruch der Kette führen.
Auch wenn die Zulassung sicherlich noch einige Zeit dauern wird, gibt es bereits jetzt Möglichkeiten seinem Tier die lebensrettende Behandlung zukommen zu lassen. Nicht verunsichern oder entmutigen lassen: Viele Tierärzte sind noch uninformiert oder trauen dem Ganzen noch nicht, weil es wenige Studien gibt, es gibt aber bereits eine ständig wachsende Anzahl an Ärzten, die sich mit dem Thema befassen oder sogar schon ihre Patienten durch die Behandlung begleiten. Letzteres ist unabdingbar! Regelmäßige Kontrolle ist Pflicht.
In dieser Facebook-Gruppe finden Sie Hilfe bzgl. Diagnostik, Bezugsquellen von GS und Therapie.
FIPfree - Feline Infectious Peritonitis ist heilbar
Die informative Webseite mit weiteren Informationen was FIP genau ist
https://www.fipfree.de/
Hier ein paar Bericht dazu:
Ohne Behandlung
Sollten Sie sich gegen eine Behandlung mit GS-441524 entscheiden, warten Sie nicht zu lange... FIP ist eine schreckliche, quälende Erkrankung, die meist sehr schnell fortschreitet. Ohne
Behandlung besteht keinerlei Chance auf Heilung. Um Ihrem Tier unnötiges Leiden zu ersparen, beobachten Sie ihr es sehr genau. Holen Sie den Tierarzt mit ins Boot, um gemeinsam zu entscheiden
wann es Zeit ist los zu lassen...
WICHTIG:
FIP ist eine der am häufigsten falsch diagnostizierten Katzenkrankheiten. Aus diesem Grund ist eine umfangreiche Diagnostik (siehe Punkt Diagnostik) zwingend notwendig, um eine unnötige
Euthanasie zu vermeiden!!
Die Impfung ist wirkungslos falls bereits Kontakt zu Coronaviren bestanden hat (was meist der Fall ist). Zudem steht die Impfung im Verdacht einen Ausbruch der Krankheit sogar zu begünstigen, wodurch sie, unserer Meinung nach, nicht zu empfehlen ist.
- Erst das Mutieren des eigentlich harmlosen Coronavirus führt zu FIP. Üblicher Kontakt birgt kein Ansteckungsrisiko mit FIP!
Ausnahme: Das FIP-Punktat ist hochinfektiös! Sollte bei Ihrer Katze also ein Punktat gezogen worden sein, kann es sein, dass die Einstichstelle etwas "nachläuft". Diese Flüssigkeit sollte nicht mit anderen Katzen in Kontakt kommen. Eine kurzfristige Trennung ist sinnvoll. (Dauerhafte Trennung ist zusätzlicher Stress und ist nicht zu empfehlen)
- Die meisten Katzen haben einen nachweisbaren Titer und sind somit schon einmal mit Coronaviren in Kontakt gekommen. (>80% aller Katzen). Nur bei etwa 5% mutiert das Virus.
- FIP-kranke Katzen (nicht nur die) können mit dem Kot das Coronavirus ausscheiden und andere anstecken, aber auch dieses Virus muss erst die Mutation (in der Kontaktkatze) durchmachen, um FIP auszulösen. In den meisten Katzenpopulationen sind Träger von Corona zu finden. Selbst wenn eines dieser Tiere das Virus ausscheidet und die anderen infiziert, heißt das nicht, dass diese an FIP erkranken müssen!
- In Katzengruppen ist eine strenge Katzenklohygiene eine gewisse Prophylaxe (ausreichend viele Klos, mehrmals täglich reinigen, leicht zu desinfizieren, Futternäpfe in anderen Räumen).
- Vermeiden Sie Stress. Stress gilt ein möglicher Indikator für die Mutation von Corona zu FIP. Daher versuchen Sie denn Stresslevel für Ihre Tiere möglichst gering zu halten.
Andere Gründe für:
Hohes Eiweis, hohes Gamma-Globuli
- chronische Entzündungen (z.B. Zahnfleisch)
- chronischer Katzenschnupfen
- Herzwürmer (Bei Importkatzen aus dem Mittelmeerraum)
- Plasmozytom, multiples Myelom
Ergüsse
- malignes Lymphom
- Herzinsuffizienz
- bakterielle Infekte (des Bauchfells)
- Chylothorax (Riss Lymphgefäß in der Brusthöhle)